Bühne

Heimat? Straße!

Sonntag, 12.11.2023
Einlass 16:15 Uhr
Beginn 16:30 Uhr
VVK 20 € zzgl. Gebühren
AK keine Abendkasse
/ ermäßigt 12€ (Studierende)

SPIELORT: Fachbereich Gewaltprävention - Sozialberatung Stuttgart e.V., Charlottenstraße 42, 70182 Stuttgart

Ein authentisches Performance-Theater zum Thema Obdachlosigkeit

An drei Terminen Anfang November können Stuttgarterinnen und Stuttgarter im Performance-Theaterstück „Heimat? Straße!“ Einblicke in das Leben auf der Straße bekommen. Die Kooperation zwischen dem Mannheimer Theater Oliv, dem Stuttgarter Kulturzentrum Merlin, den freien Trägern der Wohnungsnotfallhilfe in Stuttgart, dem Kulturamt der Landeshauptstadt und der Freien Tanz- und Theaterszene Stuttgart macht das ungewöhnliche Theaterstück möglich.

„Warum müssen Menschen auf der Straße leben? Zahlen „wir“ nicht genug Steuern, damit „denen“ geholfen wird? Warum gehen „die“ nicht arbeiten? Es fehlt doch überall an Arbeitskräften. Was ist Heimat? Wem gehört sie? Warum wechseln Viele lieber die Straßenseite, als einen auf dem Gehweg sitzenden Menschen ohne Obdach zu fragen, wie es ihm geht, ob er Hilfe benötigt?“. Das fragte sich der Theatermacher Boris Ben Siegel, Gründer des Mannheimer Theater Oliv und konnte seine Kollegin Julia-Stephanie Schmitt für diese Fragen begeistern. Zunächst recherchierten und performten die beiden in Ludwigshafen, dann in Mannheim und jüngst in Mainz. Gemeinsam mit den Stuttgarter Schauspielerinnen Petra Weimer und Valentina Sadiku fanden sie nun auch Antworten bei Gesprächen in Notunterkünften, in den Tagesstätten für Wohnungslose Menschen und auf öffentlichen Plätzen in Stuttgart. Diese Gespräche liefern den Stoff für ein ungewöhnliches Theaterprojekt, mit dem das Schauspielteam das Publikum auf einen Perspektivwechsel einlädt und Empathie und Verständnis für die Situation von wohnungslosen Menschen wecken möchte. Daraus entstanden ist eine Kooperation mit den 12 freien Trägern der Wohnungsnotfallhilfe in Stuttgart, den Menschen, die obdachlose und wohnungslose Menschen beraten, ihnen Wohnraum zur Verfügung stellen und sozialarbeiterische Begleitung und Betreuung anbieten.

„Boris Ben Siegel und Julia-Stephanie Schmitt haben sich mit dem Thema Obdachlosigkeit auseinandergesetzt und schaffen es, das Publikum authentisch mitzunehmen auf eine multiperspektivische Reise durch Notunterkünfte, Sozialämter und „die Platte“, wie das Leben auf der Straße von Betroffenen selbst genannt wird.“, findet Harald Wohlmann Bereichsleiter der Wohnungsnotfallhilfe des Caritasverbandes für Stuttgart e.V.. Die Tagesstätten der freien Träger, die tagtäglich Frühstück, warmes Mittagessen und Abendessen anbieten und in engem Kontakt zu den Menschen auf der Straße stehen, haben im Vorfeld ihre Türen für das Theaterprojekt geöffnet. Dadurch ist das Performance-Team mit seinen Fragen ganz nah an die Lebenswelten der Besucherinnen und Besucher in den Tagesstätten gekommen.

In Ludwigshafen ist das Stück bereits 2019 unter dem Dach des Kultursommers Rheinland-Pfalz und unter dessen Motto: „heimat/en“ vom Mannheimer Theater Oliv mit großem Publikumsinteresse aufgeführt worden, danach ebenso erfolgreich in Mannheim und Mainz. Nun erhofft sich das Team mit ihren Stuttgarter Kooperationsbeteiligten, den freien Trägern der Wohnungsnotfallhilfe, dem Kulturzentrum Merlin, die diese Veranstaltungen unter ihr Obhut nehmen und auch die Tickets verkaufen, einen ähnlichen Erfolg in Stuttgart. Auch die Landeshauptstadt Stuttgart ist dank einer Förderung durch das Kulturamt mit im Boot, was die Veranstaltenden sehr freut, wird das Theaterprojekt doch überwiegend durch ehrenamtlich Aktive gestemmt.

“…beklemmend, macht traurig, wütend… eine multiperspektivische Erzählung… aufwendig recherchiert.” (Mannheimer Morgen)

Gefördert durch die Stadt Stuttgart und Freie Tanz- und Theaterszene Stuttgart gUG

SWR Bericht über das Stück

Treffpunkt für das Publikum:

Charlottenstr. 42 in 70182 Stuttgart (Haltestelle Olgaeck), Fachbereich Gewaltprävention – Sozialberatung Stuttgart e.V.